Der symbolische erste Spatenstich ist getan: Im Beisein des baden-württembergischen Umweltministers Franz Untersteller sowie der Bürgermeister von Ettenheim, Schuttertal, Seelbach und Ringsheim und dem Vorstand der Genossenschaft Ettenheimer Bürgerenergie hat Green City Energy heute den baldigen Baustart des Bürgerwindparks Südliche Ortenau eingeläutet.
„Mit dem heutigen Festakt setzen wir ein Zeichen für die regionale und bürgernahe Umsetzung der Energiewende“, sagte Jens Mühlhaus, Vorstand der Green City Energy AG, anlässlich des Spatenstichs. „Der Bürgerwindpark Südliche Ortenau liefert den Beweis, dass eine kooperative Planung und Umsetzung für alle Seiten das beste Ergebnis liefert.“ Das unterstrich auch der baden-württembergische Umweltminister Franz Untersteller: „Bis zum heutigen Spatenstich war es ein lan-ger Weg, bei dem die an diesem Projekt Beteiligten auch ‚Gegenwind‘ ausgesetzt waren. Ich möchte das gar nicht negativ werten, konstruktive Kritik ist wichtig und es geht darum, den Windenergieaus-bau mit den Belangen von Mensch und Umwelt in bestmöglichen Einklang zu bringen. Wir nehmen die Ängste und Sorgen der Bürgerinnen und Bürger ernst. Offene, transparente und frühzeitige Kommuni-kation ist dabei oft ein gutes Mittel, um Widerstände abzubauen und das Vertrauen der Bevölkerung vor Ort zu gewinnen. Genau so wurde es hier von Beteiligten praktiziert und damit erreicht, dass der Bürgerwindpark trotz Kritik von einer Mehrheit der örtlichen Bevölkerung befürwortet wird.“ Jörg Bold bedankte sich im Namen der Ettenheimer Bürgerenergie, dass die Genossenschaft von Anfang an mit eingebunden wurde. „So konnten viele Ideen der Bürger berücksichtigt und damit die Akzeptanz des Windparks gestärkt werden“, ist Bold überzeugt.
Der Spatenstich symbolisiert das nahende Ende der bauvorbereitenden Maßnahmen für den Bürger-windpark und markiert den Beginn der eigentlichen Bauarbeiten – Voraussetzung dafür ist noch die Baufreigabe durch das Landratsamt. Von Anfang November bis Januar werden die Fachleute der Firma Max Bögl die Fundamente aus Stahlbeton errichten. Sobald die ersten Fundamente die erforderliche Festigkeit erreicht haben, bringen Schwerlasttransporter die Betonturmsegmente in den Wald. Voraussichtlich ab März werden die Maschinengondeln mit Generator und Getriebe aufgesetzt und die Rotorblätter montiert. Ende Juni 2016 sollen alle Anlagen in Betrieb sein. „Ob der Bauzeitenplan eingehalten werden kann, hängt nicht zuletzt von der Witterung im Winter ab“, betont Massimo Samele von Green City Energy, der als Projektleiter Bau die Errichtung des Windparks betreut. „Ist es zu kalt, können wir keine Fundamente gießen, da der Beton dann nicht schnell genug abbindet“, erklärt Samele.
Auf die eine oder andere Woche kommt es örtlichen Akteuren aber ohnehin nicht an. Wie der Spaten-stich deutlich machte, geht es den Gemeindeoberhäuptern auch ums Grundsätzliche: „Mit dem Windpark Südliche Ortenau leisten wir einen beachtlichen Beitrag zur Energiewende. Da physikalisch der Strom immer den kürzesten Weg zur nächsten Steckdose findet, verbleibt der grüne Strom in der Region. Ein gutes Gefühl.“, sagte Thomas Schäfer, Bürgermeister in Seelbach, im Rahmen seines Grußworts. Auch sein Kollege aus der Gemeinde Schuttertal, Carsten Gabbert, ist hochzufrieden: „Viele reden über die Energiewende. In unserer Region wird gehandelt. Die Energiewende gibt es nur, wenn die Projekte hierzu geschaffen werden. Wir haben das getan. Das freut mich. “ Dass das Projekt von Erfolg gekrönt war, ist insbesondere der engen interkommunalen Zusammenarbeit der vier Partnergemeinden Ettenheim, Schuttertal, Seelbach und Ringsheim zu verdanken. Der Bürgermeister von Ringsheim, Heinrich Dixa, bringt es in seiner Rede auf den Punkt: „Vier Kommunen – ein Ziel: Die Erzeugung regenerativer Energie. Schön, dass es jetzt los geht und wir auf dem Weg sind, das Ziel zu erreichen.“ Ettenheims Bürgermeister Bruno Metz bestätigt das: „Alle Beteiligten haben große An-strengungen unternommen, das Projekt gemeinsam auf den Weg zu bringen. Es freut mich, dass wir heute mit dem Spatenstich symbolisch den Bau des Windparks beginnen können und damit zeigen: Gemeinsam ist die Energiewende machbar!“