Die Führung wurde von Forstamtsdirektor Bernhard Ihle und Revierleiter Siegfried Schölch geleitet. Von der Expertin Insa Wagner von Mailänder Consult hört man mit Freude, dass die Ausgleichsmaßnahmen für die Fledermäuse offensichtlich greifen. Es wurden insgesamt 249 Fledermaus- und Vogelkästen aufgehängt. Diese sind ein Ausgleich für den Verlust von Waldflächen, welche für den Bau der Windräder gerodet wurden. Die 13 dort registrierten Fledermausarten haben bereits etwa die Hälfte der aufgehängten Fledermauskästen als neue Heimat akzeptiert.
Die Windkraftanlagen werden in bestimmten definierten Situationen, abhängig von Windverhältnissen, Tageszeit und Temperatur, abgeschaltet. Dadurch wird die potenzielle Gefahr der Windräder für die Fledermäuse deutlich reduziert. Nicht mehr als zwei tote Fledermäuse pro Anlage und Jahr dürfen statistisch registriert werden, so die hohe Messlatte hierzulande.
Der Betriebsalgorithmus für die Windenergieanlage wurde entwickelt indem Mikrofone auf den Gondeln installiert wurden. Diese erfassten die Rufe der Fledermäuse im Ultraschallbereich. Aus der Häufigkeit, mit der solche Rufe in Gondelnähe aufgezeichnet werden, kann man in Verbindung mit der zu dem Zeitpunkt vorherrschenden Windgeschwindigkeit das Gefährdungspotential für die Fledermäuse am jeweiligen Standort abschätzen und daraus fledermausfreundliche Betriebsalgorithmen für die Windenergieanlage entwickeln.
Das Interesse an dem kleinen Abendsegler, den Wagner aus einem Kasten in der sieben Hektar großen Waldschutzzone geholt und wie es aussieht, gerade beim Liebesspiel mit einem Weibchen „gestört“ hat, ist bei den Gemeinderäten und Verwaltungsleuten groß. „Süß“ ist der immer wieder zu hörende Kommentar angesichts des kleinen Tierchens, über dessen Artgenossen die Expertin ganz viel Interessantes zu erzählen weiß.